Ganzheitlicher Reitunterricht
Ganzheitlicher Reitunterricht bedeutet für mich, jeden Schüler, jede Schülerin ganz individuell zu betrachten. In meinen Unterricht beziehe ich den gesamten Menschen mit ein, genau so, wie er zu uns kommt.
Die körperlichen Möglichkeiten von SchülerIn und Pferd zu sehen, zu hinterfragen, entsprechend zu fördern, aber nicht zu verbiegen, das ist mein Anliegen. Entsprechend fein möchte ich auch die seelische Verfassung beider Lebewesen wahrnehmen, da ich weiß, welche Einfluss auch diese aufeinander haben.
Mein Konzept sieht vor allem einen achtsamen und respektvollen Umgang mit den Pferden und selbstverständlich auch unter den Menschen vor. Ich gebe ganzheitlichen Reitunterricht und berücksichtige dabei die Bedürfnisse und Möglichkeiten von Pferden und SchülernInnen. Ein ganz persönliches und abgestimmtes Eingehen auf jeden Schüler, jede Schülerin ist mir besonders wichtig. Jede/r SchülerIn hat die Möglichkeit in seinem Tempo zu lernen. Zum Unterricht gehört ganz natürlich auch das Pflegen der Ponys, sowie der körpersprachliche Umgang beim Führen oder longieren bzw. der Bodenarbeit.
Ich möchte die SchülerInnen und Pferde zu PartnernInnen machen, die einander klar und authentisch begegnen. Ganz nebenbei entwickeln die SchülerInnen Empathie für die Pferde und lernen so auch die Gefühle anderer Lebewesen nach zu empfinden, sich hinein zu versetzen und aus diesem Wissen heraus mitfühlend zu handeln.
Wir machen viele Sitz und Balance Übungen auf den Ponys, damit sich daraus ein Zügel unabhängiger Sitz entwickelt, der das Pferd so wenig wie möglich in seiner natürlichen Bewegung stört.
Jedes unserer Pferde darf, soll, seine Natur, seine Eigenarten behalten. Wir wünschen uns motivierte, lebendige Mitarbeiter, in diesem Sinne behandeln wir die Pferde und unterstützen die SchülerInnen ganz gezielt darin, mit der Natur des jeweiligen Ponys umzugehen.
Es liegt mir sehr am Herzen, dass die Menschen, klein und groß bei uns den Umgang, das Reiten und den Bezug zu den Pferden angstfrei, ohne Druck und mit viel Freude lernen. Gutes Lernen ist nur möglich, wenn es keinen Zwang irgendwelcher Art gibt, das gilt für Menschen und Pferde gleichermaßen. Die Pferde wollen und sollen nicht als Sportgerät benutzt werden! Sie spüren, ob ihr euch ihnen gegenüber fair verhaltet oder nicht und sie können eure Gedanken förmlich lesen, denn sie sind sehr feine Wesen.
Ungeduld und Hektik sind keine schönen Begleiter und irritieren die Pferde, deshalb bitten wir die SchülerInnen, diese möglichst nicht mit auf den Pferderücken zu nehmen. Die Pferde freuen sich über jedes Lob, egal ob gesprochen, im Herzen gefühlt oder gestreichelt wird, sie wollen wissen, ob sie alles richtig machen oder ob ihr euch vielleicht falsch verstanden habt. Ein Austausch von Freude zwischen den Pferden und dem Menschen ist das, was sie motiviert, für euch alles zu geben! Das Wohl der Pferde steht auch daher an erster Stelle.
Reiten ist gar nicht so leicht wie es aussieht! Hier müssen zwei ganz unterschiedliche Lebewesen, der Mensch und die Pferde, in Einklang finden, und es bedarf jahrelanger Übung, um diesem Ziel näher zu kommen.
Besonderen Wert legen wir von Anfang an auf eine fundierte Grundausbildung.
Neben einem ausbalancierten Sitz mit präziser und feiner Hilfengebung sind Einfühlungsvermögen, Koordination, Beweglichkeit, Rücksichtnahme, Motorik, Gleichgewicht, Selbstbewusstsein, mentale Fähigkeiten, ein fließender Atem, ein offenes Herz und Ausdauer nur einige von vielen Eigenschaften, die man im Laufe einer Reitausbildung bei uns lernen wird. Die Schulung des Gefühls und des Timings, im richtigen Moment das Richtige zu tun, wird uns alle noch viele, viele Jahre begleiten. Genauer gesagt, ein ganzes Leben lang... Beim Umgang mit Pferden sollte der Weg das Ziel sein und ich freue mich darauf, gemeinsam mit euch und den Pferden diesen Weg zu gehen und gemeinsam immer weiter zu lernen, um diese wundervollen Tiere immer besser zu verstehen!