Mein Weg

Im Sein kommt das Wesen zum Vorscheinen

Ich bin am 30. April 1969 in Buchholz in der Nordheide geboren - und als meine Eltern mich liebevoll aus dem Krankenhaus nach Hause brachten, war das der Beginn meines Lebens mit Tieren.
Mein älterer Bruder, meine jüngere Schwester und ich hatten Glück: unsere Großeltern und unsere Großtante lebten gleich nebenan - und mit ihnen Katzen, Hunde, Kaninchen, Hühner, Enten und vor allem Pferde und Ponys. Dieses Zuhause im Dorf Todtglüsingen, dieses Aufwachsen in Mitten der Tiere (und nicht zu letzt der Menschen, die mit ihnen umgingen, die für sie verantwortlich waren) hat mich geprägt, geschult, mich nicht mehr losgelassen und mich auf den Weg gebracht, auf dem ich mich heute befinde.

Früh lernte ich, Verantwortung für mehrere Pferde zu tragen. Es war einfach selbstverständlich, dass wir gemeinsam miteinander leben, zusammen sind, voneinander lernen, als Familie ohne Wenn und Aber, sprichwörtlich in guten und in schlechten Tagen.
Heute genieße ich dabei die Unterstützung durch meinen Mann Thomas und unserer sieben wundervollen Kinder, von denen drei noch zuhause wohnen. Seit 1996 leben wir in Königsmoor am nordwestlichsten Rand der Lüneburger Heide und mit uns wohnen hier sechs Shetlandponys, ein Isländermixpony, ein Isländer, ein Welsh-Pony, ein Araber, eine Friesenquarterhorsemixstute, ein Huzule, ein deutsches Reitpony, eine Friesentrabermixstute und vier Tinker, sowie zwei Esel, vier Ziegen, vier Schafe, zwei Gänse, zwei Kaninchen, zehn Hühner und sechs wundervolle sehr verschiedene Hunde.

Mit siebzehn Jahren begann ich eine Ausbildung zur Chemielaborantin in Hamburg, arbeitete sieben Jahre (bis 1992) in diesem Beruf und entschloss mich dann, eine Ausbildung zur Erzieherin zu absolvieren, da ich mich gerne mehr mit Lebewesen beschäftigen wollte. Meine entzückende Tochter Idgie Sophie wurde im Januar 1993 geboren, unterbrach dadurch diese Ausbildung und brachte mich so auch auf neue Wege.

1994 begann ich, angestoßen durch mein aufgewecktes, selbstbewusstes Friesenfohlen Rikji, nach anderen Formen im Umgang mit dem Pferd zu suchen, als die herkömmlichen Lehren der Englischen Reitweise es hergaben. Gott sei Dank brachte dieses Pferdekind mich an meine damaligen Grenzen!

Ich verschlang die Bücher von Klaus-Ferdinand Hempfling, probierte, übte, versuchte nachzuvollziehen, besuchte zwei Lehrgänge und veränderte meine Sichtweise, erweiterte meinen Horizont, wechselte den Standpunkt.

Die Lehren von Pat Parelli beschäftigten mich und gaben mir erst mal durch Techniken neue Möglichkeiten an die Hand. Die ganze Haltung hinter diesen Techniken, und das fortwährende Wiederholen der Übungen, stellten für mich schnell zu viel Drill dar und ließen, aus meiner Sicht , dem Pferd keinen Handlungsspielraum, keine Möglichkeit aktiv mit zu denken und sich ganz persönlich einzubringen. Bodenarbeits- und Horsemenshipkurse, an denen ich mit meiner Stute bei Alfonso Aguilar teilnahm, vermittelten mir mehr als nur Grundlagen und ein Gefühl für die Wichtigkeit von ruhiger Beständigkeit und dem individuellen Blick auf jedes Pferd, dass mir gegenüber steht. Mit der Westernreitweise konnte ich mich nicht komplett anfreunden.
Heute spielt das Reiten eine sehr untergeordnete Rolle und beruht auf dem Wunsch, das Pferd so wenig wie möglich in seiner natürlichen Bewegung zu stören und es in seiner eigenen Balance zu fördern.

Ich stieß auf die Bücher von Mark Rashid und fand in ihnen große Bestätigung, aber auch Inspiration. Beständigkeit, Gelassenheit, die Kombination von Kampfkunst und Pferd, friedvolles Sein und das Bestreben von der Pferdeherde zu lernen, waren dort aus dem Leben, aus der Erfahrung nieder geschrieben und entsprachen in vielen Aspekten genau dem, was auch ich hier, Tag für Tag in und mit meiner Pferdeherde erleben und lernen darf. Ich fühle mich verbunden, weil ich vieles auch als meine Wahrheit und die Wahrheit meiner Herde bestätigen kann, was Mark dort schreibt.

Jahre vergingen, in denen ich in der täglichen praktischen Arbeit mit den vielen verschiedenen Pferden Erfahrungen sammelte, sich vieles festigte, ich an anderer Stelle weicher und flexibler wurde und beim Umgang mit den Pferden stetig weniger Wert auf Techniken legte. Die Techniken und all das, was ich auf meinem Weg mit Pferden gelernt und ausprobiert habe, ist mir ein gutes Handwerkszeug, eine gute Basis, ein umfangreiches Wissen, körperliche Fähigkeiten aus denen ich schöpfen kann. Auf diesem Weg durfte ich vieles kennenlernen, vieles, wo mir mal mehr und mal weniger schnell bewusst wurde: so will ich es nicht machen! Das brachte mich in die Klarheit meinen eigenen Weg gehen zu können und aus verschiedenen Bausteinen und Impulsen aufzubauen. Für mich gibt es kein „ es ist immer so“ oder „so muss man es immer machen“, ich möchte immer genau das Lebewesen, dass ich vor mir habe, sehen, mich hineinfühlen und nach einem klarem, sanften Weg für dieses Pferd, für diesen Menschen suchen. Einen Weg, den das Wesen verstehen kann, zu dem es ja sagen kann, bei dem es Mitspracherecht hat und auf dem es sich sicher fühlt und dennoch dabei unterstützt wird, mutig zu sein und aus seiner Komfortzone heraus zu treten. Das was ich heute bin, wie ich heute mit Pferden und Menschen arbeite, ist aus all dem Gelernten, den Begegnungen, meinen Fehlern und meinen gelebten Erfahrungen, den Reaktionen der Pferde und durch die stetige feiner werdende Wahrnehmung mit all meinen Sinnen entstanden.

Heute möchte ich immer mehr „Sein“ mit Pferden, mit Menschen, denn im Sein kommt das Wesen zum Vorscheinen, ohne irgendetwas zu müssen oder zu erzwingen. Es entsteht Freiraum, Verständnis füreinander und Leichtigkeit, eine wundervolle Grundlage um voneinander zu lernen!
Mein Betrieb bekam seinen Namen „Einfach Sein mit Pferden“ im Jahr 2011 im vollen Bewusstsein, dass es das ist, was ich erreichen und vermitteln möchte!

Zunächst durch die Kinder angestoßen, beschäftige ich mich seit einigen Jahren mit der erstaunlichen Wirkung von Bachblüten und ihren verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Mit den besonders hartnäckigen Auswirkungen eines Sommerekzems und der dazu gehörigen Lebererkrankung der damals dreijährigen Friesenstute Zora begann ich mich vermehrt für Kräuterheilkunde zu interessieren und diese auch effektiv für Pferde einzusetzen.

2006 absolvierte ich ein Studium der Naturheilkunde für Pferde, in dem ich meine Kenntnisse über Kräuter noch vertiefte, das Thema Bachblüten genauer beleuchtete, Anfänge der Homöopathie und Akupunktur/Akupressur vermittelt bekam und erstmals mit Schüßler Salzen und deren Wirkung auch für Tiere in Berührung, kam.

Im Jahre 2000 beschäftigte ich mich erstmals mit Energiearbeit: Ich besuchte Kurse im Therapeutik Touch bei Heike Rahn, lernte das Energiefeld von Menschen, Tieren und Pflanzen spüren und erfuhr und erlebte Dinge von denen ich zuvor noch nicht einmal etwas geahnt hatte. Nach einiger Zeit verlor ich diese eindringlichen Erfahrungen jedoch wieder aus den Augen. Die Zeit war noch nicht reif.
2007 starb meine damals vierzehnjährige Friesenstute Rikji jäh in der Klinik an einer Magenüberlagerung. Ich fühlte mich dabei ohnmächtig und hilflos und hätte mir sehr gewünscht, ihre Schmerzen mildern, ihr ihre Angst nehmen und sie besser auf ihren Weg ins Licht geleiten zu können.
Obwohl ich schon einige meiner (teils sehr alten) Tiere auf gute und positive Art, mit unserer Tierärztin an der Seite, bis in den Tod hatte begleiten dürfen, hat diese Situation - völlig abgesehen von der Übermacht des furchtbaren Schmerzes über den Verlust - mich vollkommen überfordert.
Nach Rikjis Tod besann ich mich wieder auf die Sichtweisen der Energiearbeit und ich beschäftigte mich zunehmend mit dem Thema, wie wir Menschen Tiere achtungsvoll und wirklich hilfreich beim Sterben begleiten können.

Im Februar 2007 belegte ich (noch ohne den nahen Todes meines Pferdes zu ahnen) bei Karin Müller einen Wochenendkurs in Tierkommunikation, der viele Emotionen in mir auslöste und mir eine neue Sicht auf die Welt öffnete.
Später, auf der Suche nach Trost und der Idee im Kopf, in Zukunft bei körperlichen und seelischen Problemen meinen und anderen Tieren helfen und Schmerzen lindern zu können, traf ich auf Tanja von Salzen. Sie ist mir über mehrere Jahre eine liebevolle Lehrerin auf den verschiedenen Gabelungen meines Weges, eine Quelle der Kraft gewesen, die mir immer genügend Raum für meinen eigenen Standpunkt und meine ureigene Sicht auf die Dinge ließ.

Ich besuchte ihren Halbjahreskurs Tierkommunikation, lernte Erstaunliches über die sieben Hauptchakren (Energiezentren im Körper eines jeden Lebewesens), ihre Bedeutung, und wie sich so manche seelischen und körperlichen Probleme verbessern und sogar auflösen lassen, in dem man mit den Chakren arbeitet oder sie mit Energiearbeit behandelt.
Wir machten erste Schritte in der Aufstellungsarbeit mit Tieren, übten uns darin, in die Tiere hinein zu fühlen. Ich durfte (manchmal musste ich auch!) dabei immer mehr über mich selbst lernen, verfeinerte meine Wahrnehmung und schulte meine Intuition.

Im zweiten Tierkommunikationskurs lernten wir die Verknüpfungen der verschiedenen Organe miteinander und die Beziehungen der Organe zu seelischen Aspekten näher kennen und erkennen. Wir vertieften die Aufstellungsarbeit und uns eröffneten sich damit noch mehr Möglichkeiten, Tieren und ihren Menschen bei Sorgen, Beschwerden und Problemen zur Seite zu stehen.
In sehr konzentrierten Tagen erweiterten wir unser Wissen über die körperlich-seelischen Zusammenhänge bei Mensch, wie Tier. So manches Mal staunten wir über die Offensichtlichkeit unserer eigenen körperlichen Beschwerden in Abhängigkeit unserer seelischen Verfassung.

Neben den Tierkommunikationskursen begann ich mich für Reiki zu begeistern, machte den ersten Grad in kleiner, konzentrierter Runde, übte zu Hause, ließ das Gelernte, Erfahrene ein Jahr auf mich und in mir wirken. Ich besuchte den Kurs für den zweiten Grad, machte es ähnlich wie zuvor, übte für mich, mit Menschen und Tieren, spürte nach, ehe ich dann, wieder etwa ein Jahr später, in den Meistergrad eingeweiht wurde, auf dessen Weg ich mich dann voller Freude, Mut und Lernbereitschaft befand.
In dieser Zeit begann ich, mich für schamanische Weltsichten und Rituale zu interessieren und begann mich in kleinen Schritten in diese Richtung weiter zu entwickeln.
Ich entschloss mich, Heilkreise der Engel Wölfe zu besuchen und durfte dort eine große Verbundenheit und die einzigartige Heilkraft des Kreises kennen und schätzen lernen.
Heilkreise, Basiskurse, schamanische Verreibungen, Räucherkunstseminare und verschiedene Wochenendseminare mit einem großen Schwerpunkt auf der Selbsterfahrung brachten und bringen mich immer weiter in mein Sein als Schamanin, dies lebe ich inzwischen ganz bewusst im meinem Alltag.

Im Frühjahr 2010 besuchte ich einen dreitägigen Workshop der Eifelheilung mit dem Titel "Der Weg der Verwirklichung". Diese Tage brachten wieder einmal ganz besondere Erkenntnisse nicht nur für meinen Geist, sondern vor allem für meine Seele in mein Leben und damit neue Bewegung in meine Energiearbeit. Einen Großteil der Zeit an diesem Wochenende verbrachten wir in der Stille. In einer leichten, nicht erzwungenen und heilsamen Stille.
Ganz einfach, fast selbstverständlich, ohne festgefahrene, einengende Rituale begann die Energie zu fließen. Es war eine Befreiung von Ritualen im tiefsten Sinne und ich spürte eine ungeahnte Nähe zur Schöpfung und zum Universum. Tatsächlich kam die Erkenntnis, dass wir uns, dort wo Leere entsteht, wo Stille kommt, nichts nehmen müssen, dass uns dort ganz selbstverständlich gegeben wird, aus dem Herzen heraus.
Und noch etwas nahm ich mit von diesen Tagen: das Klarsein über etwas, das ich immer wusste, aber dem ich nie Beachtung geschenkt hatte: Die Liebe, das Interesse und die Offenheit für Heilarbeit an Mensch und Tier habe ich ganz offensichtlich von meiner Oma und Uroma väterlicherseits geschenkt bekommen. Zu beiden sind zu ihrer Zeit ganz selbstverständlich Menschen aus der größeren Umgebung gekommen, um sich die Hände auflegen zu lassen für Gesundheit in allen Bereichen, ohne den geringsten Zweifel.

Wenige Tage nachdem ich wieder zu Hause war, schenkte mir meine Freundin Petra ein Buch zum Geburtstag, welches genau die Themen des Wochenendes aufgriff: nichts erzwingen zu wollen, zuzulassen, anzunehmen und Befreiung von beengenden, verunsichernden Ritualen. Das Buch Reconnection von Eric Pearl knüpfte an meine Erfahrungen vom Seminar an und machte zusätzlich noch viel Freude beim Lesen. Monate später entschloss ich mich, mir eine Reconnection Healing Sitzung bei Holger Bunkus in Hamburg zu gönnen. Nachdem ich schon viele wundervolle Reikibehandlungen am eigenen Körper erleben durfte, war dies eine ganz neue Erfahrung. Alles in allem ein sehr spannendes Feld und ein weiterer Entwicklungsschritt auf meinem Lebensweg.

Ich begann, mich mit noch viel tiefgreifendere Ideen und Tatsachen über Pferde zu beschäftigen war wieder eine begeistert Lernende und Experimentierende. Bei meinem täglichen Zusammensein mit Pferden und Menschen fließen inzwischen viele Erkenntnisse von Linda Kohanov ("Das Tao des Equus" und "Botschafter der Welten") mit ein und verändern stetig nicht nur meine Beziehung zu den Pferden, sondern auch die Unterrichtssituationen und deren Ausrichtung. Ich lasse mich inspirieren, staune, beobachte, erfreue mich und weiß, dass sich jeden Tag, sobald die Sonne aufgeht, viel verändern und weiterentwickeln wird.

Aus dem Wunsch heraus, noch bessere Möglichkeiten an der Hand zu haben, um mit meinen Schülern zu arbeiten und mich verständlich zu machen, nahm ich 2015 an einer zertifizierten Weiterbildung zur ganzheitlichen Reitpädagogin teil. 2014, 2015 und 2016 besuchte ich mit Begeisterung Bodenarbeitswochenendkurse mit Arien Aguilar.
Ich stieß im Laufe der Zeit immer wieder auf den heilenden Effekt, den Pferde und auch die anderen Tiere auf unserem Hof für Menschen haben. Ich freute mich an der Fähigkeit der Pferde, uns ein klares, faires und unverstelltes Feedback zu geben, ein Feedback, dass der Mensch meist viel besser annehmen kann, als das gesprochene Wort eines anderen Menschen. Ein wundervolles Thema, dass ich seit einigen Jahren in meinem Bodenarbeitskursen, in Seminaren und Einzelstunden zur Persönlichkeitsbildung aufgreife. Meiner Ansicht nach kommt jeder, der eine Beziehung mit einem Pferd eingehen möchte, eine gute Partnerschaft führen möchte, nicht umhin, sich mit sich selbst zu beschäftigen, mit seiner Ausstrahlung, seinem Körper, seiner seelischen Gesundheit, seinen Ängsten und Verhaltensweisen. Das Pferd wird uns immer wieder gern einen Spiegel vorhalten und uns dabei helfen, unsere Themen zu finden und aufzulösen.

Begeistert von dem gegenseitigen seelischen Einfluss von Mensch zu Pferd (Hund, Schaf, Esel, Ziege) und umgekehrt, absolvierte ich eine zertifizierte Ausbildung zur Reittherapeutin mit Schwerpunkt Psychotherapie. Ich freue mich heute, Menschen in schwierigen Lebenssituationen, Menschen die sich persönlich entwickeln möchten, die Stärkung und Unterstützung auf ihrem Weg brauchen, mit meinen Tieren bei zu stehen und gemeinsam mit ihnen im Jetzt an ihrer Zukunft zu arbeiten.

Die vergangenen Jahre haben große Veränderungen in mein Leben gebracht. Es haben sich durch einige traurige, aber auch viele wunderschöne Ereignisse neue Wege eröffnet. Vieles, was zuvor noch nicht greifbar war, ist klarer geworden. Ich konnte Erfahrungen sammeln, Neues und Spannendes rund um die Pferde und Menschen dazu lernen, offene Menschen kennenlernen, die mich auf meinem Weg begleiten. Dafür bin ich dankbar und ich freue mich jeden Tag darüber, wo ich nun stehe, und bin gespannt auf die Zukunft, in der ich weiterhin noch viele Menschen mit meinen Tieren und Pferde mit ihren Besitzern auf die eine oder andere Weise begleiten möchte.